Was ist die

Dunkelfeld-Blutdiagnostik ?

 

Eine Frage, wie man sie ständig von Patienten oder interessierten Ärzten beziehungsweise Heilpraktikern gestellt bekommt. Eine kompetente Beantwortung, ist oftmals der Einstieg in ein interessantes kollegiales Gespräch oder gibt dem Patienten das Gefühl gut aufgehoben zu sein.

 

Die Vitalblutdiagnostik ist eine qualitative, biologische Beurteilung, des noch lebenden Blutes, mit Hilfe eines geeigneten Mikroskops.

 

Im Allgemeinen werden hierfür Mikroskope mit der sogenannten Dunkelfeld-Beleuchtung verwendet. Einer seitlichen Beleuchtung gegen einen dunklen Hintergrund. Dadurch werden die Blutzellen sehr kontrastreich dargestellt, ohne dass es einer Färbung der zu beobachteten Objekte bedarf.

Aber auch andere mikroskopische Beleuchtungsverfahren wie Phasenkontrast- oder Interferenzmikroskopie lassen sich zur Blutanalyse nutzen. Jedes Verfahren hat hierbei seine eigenen Vor- und Nachteile.

 

Die Biologie ist die Naturwissenschaft des Lebendigen. Der biologische Zustand eines Menschen entscheidet letztendlich über Gesundheit oder Krankheit.

Die Vitalblutanalyse unter dem Mikroskop ist eine geeignete Möglichkeit den aktuellen biologischen Zustand zu beurteilen.

 

Unser gesamtes Blut durchfließt, mit einer Geschwindigkeit von einem Meter pro Sekunde, einmal in der Minute den ganzen Organismus.

Dadurch trägt das Blut aus allen Körperregionen wichtige Informationen zusammen.

Die Vitalblutanalyse unter dem Mikroskop ergänzt das quantitative, herkömmliche Blutbild, wie man es von den Laboren kennt. Das was im Allgemeinen als Blutbild bezeichnet wird ist in Wirklichkeit keine Abbildung des Blutes, sondern nur eine tabellarische Aufstellung der Blutinhaltsstoffe.

Bei diesen Blutanalysen werden die mengenmäßig erfassten Blutbestandteile mit dem Bevölkerungsdurchschnitt verglichen. Doch jeder Mensch ist ein Individuum, somit haben gesunde Menschen leicht unterschiedliche Blutwerte. So kommen dann auch die jeweiligen Spannbreiten innerhalb der Bevölkerungsdurchschnittswerte zustande.

Bis man sich jedoch vom Bevölkerungsdurchschnitt abhebt muss eine Krankheit schon weit fortgeschritten sein.

Häufig reagieren die heute zur Verfügung stehenden Blutparameter erst recht spät. An den Leberwerten lässt sich dies besonders gut veranschaulichen.

 

Unter den Leberwerten versteht man spezifische Eiweiße, die dann freigesetzt werden, wenn Leberzellen vermehrt absterben. Untergegangenes funktionelles Gewebe, wird aber nur durch Bindegewebe ersetzt. Also deutet eine Erhöhung der Leberwerte schon auf einen dramatischen Zustand hin. Funktionsstörungen der Leber, die beispielsweise zur Entstehung von Gallensteinen beitragen führen aber lange noch nicht zum Untergang von Lebergewebe. Daher sind bei solchen Prozessen auch keine Leberwerte erhöht.

Anders in der Dunkelfeld-Blutdiagnostik, hier erkennt man Stoffwechselstörungen der Leber schon an der Qualität der roten Blutkörperchen.

 

2,8 Millionen Erythrozyten werden pro Sekunde vom Knochenmark neu gebildet. Wichtige Bausteine hierfür stammen aus dem Leberstoffwechsel. Wenn diese nicht ausreichend zur Verfügung stehen, kommt es zu Membranveränderungen an den roten Blutkörperchen, die unter dem Mikroskop beobachtet werden können.

 

Der Kreatinin-Wert, ein Nierenwert des tabellarischen Blutbildes, geht erst aus den Bevölkerungsdurchschnittszahlen heraus, wenn etwa die Hälfte der Nierenfunktion zum Erliegen gekommen ist. Mit anderen Blutwerten sieht es nicht viel besser aus. Bevor man an den Schilddrüsenwerten erkennt, dass die Schilddrüse ein Problem hat, kann ein geübter Therapeut Veränderungen an der Schilddrüse schon lange vorher im Ultraschall darstellen oder sogar ertasten.

 

Auch die Entzündungsparameter sind nicht immer eindeutig. Oftmals finden sich chronische oder akute entzündliche Prozesse, ohne eine Erhöhung der Blutsenkung oder des CRP-Wertes.

Die weißen Blutkörperchen werden in der herkömmlichen tabellarischen Blutanalyse nur gezählt und oftmals ein kleiner Teil ihrer Unterarten mengenmäßig bestimmt.

Leider werden hier die Abwehrzellen nicht auf Aufbaustörungen und Funktionalität überprüft. Im vitalen Blut unter dem Mikroskop kann man Aufbau und die amöboide Bewegung und damit die Reaktionslage der Leukozyten beobachten. Ferner, sieht man im Falle eines Abwehrkampfes gefallene Frontsoldaten, die nach ihrer Arbeit mit dem strömenden Blut zur Entsorgung in die Milz abtransportiert werden. Schon feinste Entzündungsprozesse im Organismus können so entdeckt und deren Verlauf beurteilt werden.

 

In der klassischen Hämatologie gibt es für jeden Zelltyp im Blut bis hin zur Blutflüssigkeit eine Idealbeschreibung. Ein ideales rotes Blutkörperchen hat so einen Durchmesser von 8,2μm, eine Höhe von 2,6μm. Ferner hat es eine Diskusform mit leichter zentraler Delle, etc.

Mit diesen Idealbeschreibungen vergleicht man in der Vitalblutanalyse das frisch abgenommene Blut, daher kann man schon leichte Abweichungen erkennen, die in ihrer Summation zur Diagnosestellung beitragen.

 

Ein ideales Blutbild ist selten anzutreffen. Ein gut ernährtes gesundes Kind, das noch niemals ernsthaft krank war und daher auch noch nie Antibiotika, oder chemische fiebersenkende Mittel bekommen hat könnte ein solches Idealbild aufweisen.

 

Ansonsten hat kein Mensch ein ideales Blutbild. Leichte Abweichungen, entstanden durch die Summation der schädigenden Einflüsse im Laufe des Leben, sind daher oft anzutreffen und haben nicht gleich einen ernsten krankhaften Charakter. Die Größe der Abweichung und die Summation der Abweichungen ergeben erst das zu beurteilende Gesamtbild.

 

Ein wichtiger Punkt in der Analyse, den man gleich zu Beginn der Untersuchung jedem Patienten erklären sollte. Der Patient kennt nur das Blutbild aus dem Labor. Sollte hier etwas nicht in Ordnung sein, so besteht in der Regel ein größeres Problem. Daher sind Abweichungen von den Bevölkerungsdurchschnittszahlen schon besorgniserregend.

Eine Abweichung in der Vitalblutanalyse ist aber nur ein Zustand wo man nicht dem Ideal entspricht und hat daher einen anderen Stellenwert, als wenn man aus dem Rahmen des tabellarischen Blutbildes fällt.  

 

Aber die klassische Blutanalyse im Labor hat auch einige Punkte, wo sie dem mikroskopischen Blutbild überlegen ist. Bestimmungen von Mineralstoffen, Spurenelementen, Enzymen, Antikörper und vieles mehr also alles Parameter die sich nicht bildlich unter dem Mikroskop darstellen lassen.

Unter dem Mikroskop sehen wir nur die Zellen, die Blutflüssigkeit und was sich direkt oder indirekt optisch darstellbar auf eines der beiden auswirkt.

 

Somit ergänzen sich letztendlich die beiden Methoden der Blutanalyse. Beeindruckender ist natürlich die Beobachtung des lebenden Blutes, wenn man seinen eigenen Immunzellen bei der Arbeit am Monitor folgen kann. Die Bedeutung und Arbeitsweise der Zellen wird so greifbarer und steigert damit auch die Mitarbeit des Patienten in der Therapie.